Monday, February 4, 2013

Strategie für PLM-Standardsoftware

Product Lifecycle Management-Plattformen sind – neben ERP und CRM – ein Eckpfeiler moderner Unternehmens-IT. Gleichzeitig hat aktuelle PLM-Standardsoftware einen hohen Reifegrad erreicht, so dass in vielen Unternehmen die Ablösung der ersten Generation von PLM (-Individualentwicklungen) geplant wird. Eine tragfähige Lösung kann nur geschaffen werden, wenn die Spezifika von PLM-Standardsoftware in der PLM-Strategie berücksichtigt werden. So kann mit einer dedizierten PLM COTS Policy (commercial-off-the-shelf) zum Beispiel der große Block der Wartungs- und Betriebskosten nachhaltig gesenkt werden. Oder es können Risiken bzgl. Herstellerabhängigkeit gezielt adressiert werden.

Herausforderungen beim Einsatz von PLM-Standardsoftware

Die Entscheidung für PLM-Standardsoftware ist oft ein Paradigmenwechsel, der als solcher erkannt und gemanagt werden muss. Wenn vorher mit Individualentwicklungen jede Anforderung der kreativen Benutzer erfüllt werden konnte,  ist nun ein ständiger Abgleich zwischen Anforderungen und den Möglichkeiten der Software nötig. Damit diese Kluft nicht zu groß wird, müssen die Ziele und Prioritäten des PLM-Anbieters mit der eigenen PLM-Stategie zusammen passen bzw. passend gemacht werden. Dies ist bei großen Anbietern nicht einfach und erfordert abgestimmtes Vorgehen zwischen IT, Fachbereichen und Einkauf.

Optimierter Einsatz von PLM-Standardsoftware durch eine PLM COTS Policy

Ein Architekturprinzip wie „buy over make“ ist ein guter Anfang. Allerdings muss das Prinzip operationalisiert werden, z.B. durch Trainings für Projektleiter und Architekten oder durch Checklisten für die Betriebsfähigkeit einer Lösung.
Eine gute PLM COTS Policy zeichnet sich unter anderem durch folgende Punkte aus:
-         Strategisches Alignment: durch Deduktion aus der PLM-Strategie entsteht eine PLM COTS Policy, die nachweisbaren Nutzen für das Unternehmen bringt
-         Differenzierung: innovative, wettbewerbs-differenzierende Lösungen können nicht immer mit Standardsoftware geschaffen werden. Eine gute COTS Policy liefert Entscheidungskriterien für Abweichungen von „buy over make“.
-         Integration in EAM: die COTS Policy schafft Wege zur Zielbebauung gemäß Enterprise Architecture Management
-         Integration in Sourcing und VRM: Einkauf und Vendor Risk Management sind erfolgskritische Prozesse beim Einsatz von PLM-Standardsoftware

Entwicklung einer PLM COTS Policy

Die PLM COTS Policy lässt sich in drei Ebenen strukturieren.

Neben der strategischen und der operativen Ebene ist insbesondere die mittlere Ebene „pro PLM Bebauungscluster“ wichtig. Hier werden zum Beispiel Lead-Applikationen für MCAD und ECAD definiert oder die TDM-Strategie für das Simulationsdatenmanagement detailliert.
Als Beispiel für die operative Ebene seien Software-Entwicklungsrichtlinien genannt, die auf die Besonderheiten einer PLM-Plattform wie Teamcenter, ENOVIA oder Windchill eingehen. Durch explizite Richtlinien zu Namenskonventionen, Struktur, Pattern etc. sowie durch entsprechende Check-Tools kann die Software-Qualität sichergestellt werden. Dies ist gerade dann wichtig, wenn das PLM-Entwicklungsteam heterogen zusammengesetzt ist oder die Teammitglieder häufig wechseln.

Haben Sie Interesse an diesem Thema? Sprechen Sie uns an! Oder besuchen Sie uns am Stand auf dem ProSTEP-iViP Symposium am 16. und 17. April 2013 in Hannover. Im Vortrag „Product data is our main asset“ werden wir gemeinsam mit Airbus über Erfahrungen bei der Nutzung von PLM-Standardsoftware in großen Unternehmen berichten.

(Cross posting from NTT DATA EMEA Blog)

2 comments:

  1. Nice article. It illustrates a couple of basic principles.

    First, that you really need a development and test (quality) environment for Teamcenter that runs alongside production. Changes to the data model, workflows, etc are performed in development and qualified in test before being promoted to production. Standard SDLC practice.

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